Gewichtsdiskriminierung beschreibt die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen, deren Gewicht nach oben von dem abweicht, was medizinisch als „normal“ definiert und gesellschaftlich mehrheitlich als angemessen, attraktiv und gesund betrachtet wird. Gewichtsdiskriminierung ist als eine Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu verstehen, die nicht nur einzelne dicke Menschen betrifft, sondern dicke Menschen als Kollektiv anspricht. Gewichtsdiskriminierung ist Teil einer Ideologie gesellschaftlicher Ungleichheit, die sich in gruppenbezogener Abwertung und Ausgrenzung äußert und Hass, stereotype Wahrnehmung und diskriminierendes Verhalten zur Folge hat. Gewichtsdiskriminierung ist in vielfältiger Weise mit anderen Diskriminierungsformen wie Klassismus, Rassismus und Sexismus verknüpft und betrifft alle relevanten gesellschaftlichen Bereiche.
Im Vortrag wird eine Definition von Gewichtsdiskriminierung sowie ein Überblick über die Datenlage gegeben. Darüber hinaus werden die gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen von Gewichtsdiskriminierung präsentiert.
Im Anschluss daran werden Fragen von Identität und Intersektionalität im Kontext von Gewichtsdiskriminierung diskutiert, um schließlich im Fazit Lösungsvorschläge aufzugreifen.